Leseprobe aus dem Magazin „Mehr Wirksamkeit und weniger Stress“; Ausgabe Frühjahr 2017; „Das Familien-Unternehmen in die Zukunft führen!“; Kapitel 1 von 9
Als sein Sohn die Leitung übernehmen wollte, war der Vater zwar innerlich bereit zu übergeben, doch deshalb noch lange nicht frei von Ängsten: „Ich hatte so viele Sorgen, als mein Sohn die Geschäftsführung übernahm. Er war nicht so ein Verkäufertyp wie ich, er vertrat teilweise andere Werte und er war auch unsicher, ob ihm meine Schuhe nicht zu groß wären. Ich war geradezu alarmiert, als er anfing, neue Mitarbeiter um sich zu versammeln, die nicht unbedingt meinen Vorstellungen entsprachen.“
Im besten Fall geht es sukzessive
Der Senior muss lernen abzugeben – und der Junior muss lernen zu übernehmen. Dem Senior sollte es gelingen, dem Junior erst kleine, dann zunehmend größere Verantwortungsbereiche zu übertragen, damit er wachsen kann. Er darf ihn dabei nicht überfordern. Er darf ihn aber auch nicht unterfordern. Denn der Junior muss sich entsprechend seinen Fähigkeiten entfalten können, sonst verliert er das Interesse und das Engagement. Er droht depressiv zu werden, vielleicht kommen sogar Drogen oder Alkohol ins Spiel, oder er sucht sich ein Gestaltungsfeld außerhalb der elterlichen Firma.
Damit der Senior erfolgreich „loslassen“ kann, hilft es, vorab Pläne für das Leben „nach dem Familienunternehmen“ zu schmieden – und sich die Vorzüge klar zu machen. Dazu gehören vor allem mehr Ruhe, mehr Zeit für sich selbst und für die Familie außerhalb des Unternehmens. Aber auch neue Projekte wie die beratende und finanzielle Unterstützung von Studenten bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen oder aber einfach mehrere Monate Wandern in Nepal.
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